Do, 20. November 1958

Mi, 19. November 1958   ◀                 1958                 ▶   Fr, 21. November 1958

ARD

17:00	Jugendstunde Spiel mit Ton Mit Harald Isenstein Vor seiner Emigration lebte Harald Isenstein als Bildhauer in Berlin. Heute ist er neben der Bildhauerei als Kunstpädagoge und ständiger Mitarbeiter beim Dänischen Fernsehen in Kopenhagen tätig. In der Jugendstunde wird der Künstler eine Folge seiner im Dänischen Fernsehen beliebten Sendereihe "Spiel mit Ton" bringen. Wir sehen, wie man mit einer von ihm entwickelten Technik aus als Laie Tiere und andere Figuren modellieren kann (SFB)
17:30	Haben Sie Teppichsorgen? Hilde von Hollander zeigt und bespricht mit Fachleuten Teppiche aus neuen Fasern Leitung der Sendung: Eva Baier-Post Heutzutage besteht die Möglichkeit, durch neue Fasern und neue Verarbeitungsmethoden das herkömmliche Angebot an Wollteppichen durch interessante Muster und besonders strapazierfähige Qualitäten zu ergänzen. Wir besuchen eine Teppichfabrik und ein modern eingerichtetes Haus und überzeugen uns davon, wie diese neuen Teppiche wirken (– 18:00 Uhr / SFB)
NDR/RB
19:00	Die Nordschau – 19:30 Uhr
SFB
19:00	Berliner Abendschau
19:15	Unsere musikalische Plauderei mit Fred Rauch und Studiogast Vico Torriani, der ebenfalls ein begeisterter Schallplattensammler ist (– 19:45 Uhr)
WDR
19:00	Hier und Heute Der Westen in Bildern, Berichten und Begegnungen (– 19:30 Uhr)
HR
18:45	Die Parteien haben das Wort Zur Wahl des Hessischen Landtags am 23. November 1958
19:00	Die Abendschau
19:30	Zwischen halb und acht Vater ist der Beste
SDR/SWF
19:00	Die Abendschau
19:30	Zwischen halb und acht Vater ist der Beste
BR
18:45	Die Münchner Abendschau
19:30	Zwischen halb und acht Vater ist der Beste
20:00	Tagesschau Vom Deutschen Fernsehen aus Hamburg
20:15	Ein Platz für Tiere Mit Dr. Bernhard Grzimek Heute unternehmen wir einen Abstecher nach Münster, von wo wir über Prof. Hermann Landois (1835–1905), den Eulenspiegel unter den Zoodirektoren berichten. Landois verwandelte einen normalen Geflügelhof in einen Zoo, der 1875 eröffnet wurde. Bald war Landois eine stadtbekannte Figur, über dessen Schelmenstreiche noch heute zahlreiche Geschichten kursieren. Er verstand es geschickt, Geld für seinen Zoo aufzutreiben, und er liebte es, seine Mitmenschen zu schockieren und an der Nase herumzuführen. So baute er etwa mitten im Zoo ein Haus mit Galgen, Richtstätte und Schauerkabinett. Schon zu Lebzeiten ließ er sich ein Denkmal setzen Gong 49/1958, Leserbrief: In Münster müssen nach der Ausführung von Dr. Grzimek viele Originale zu Hause sein. Auch ich kenne eins, und es ist eigentlich schade, dass die Zeit mit ihrer Hetze und ihrem Tempo sie allmählich zum Aussterben zwingt. Übrigens war die Sendung sehr gut. Ich hätte nur gern noch mehr vom Zoo in Münster gesehen (HR)
20:45	Colombe Von Jean Anouilh, Personen und Darsteller: Madame Alexandre (Hilde Hildebrand), Julien, ihr Sohn (Peter Fricke), Armand, ihr Sohn (Jan Hendriks), Colombe, Juliens Frau (Ingrid Andrée), Madame Georges (Lotte Stein), Emile Robinet, genannt Poète-Chéri (Raymond Joob), Desfournettes (Robert Meyn), Du Bartas (Fritz Schmiedel), La Surette (Sigfrit Steiner), Friseur (Max Strassberg), Szenenbild: Rudolf Küfner, Fernsehbearbeitung und Regie: Ulrich Erfurth Julien wird zum Militär eingezogen. Besonders schwer fällt ihm die Trennung von seiner hübschen Frau Colombe. Wie soll die kleine Blumenverkäuferin ohne ihn zurechtkommen? Schließlich nimmt sie Juliens Mutter, die berühmte Schauspielerin und Theaterleiterin Madame Alexandra, unter ihre Fittiche, engagiert sie auf Fürsprache ihres anderen Sohnes Armand für eine kleine Rolle. Für Colombe eröffnet sich dadurch die vielfältige, reizvolle Welt des Theaters, von der sie an der Seite eines egoistischen, engstirnigen Mannes bisher nichts ahnte. Unbekümmert genießt die kleine Schauspielerin ihr neues Leben, lässt sich von den Männern des Ensembles den Hof machen. Als Julien auf Heimaturlaub kommt, ist ihm seine 'kleine' Colombe total fremd geworden ... Hörzu 49/1958 schrieb in ihrer Kritik: In Frankfurt hatte Ulrich Erfurth Anouilhs "Colombe" inszeniert. Eine gelungene, runde Sache. Aber man hätte es "Madame Alexandre" nennen sollen. Denn Hilde Hildebrand, die Erzkomödiantin in der Rolle einer Erzkomödiantin – wer aus dem wirklich guten Ensemble hätte sich mit ihr messen können! Gong 50/1958 schrieb in seiner Kritik: Zweieinhalb Stunden lang erlebten die Zuschauer in "Colombe" den langsamen Zerfall einer Ehe. Die intensiven Farben, die minutiöse Beobachtung, mit denen Baudelaire in einem seiner Gedichte eine verfaulende Frucht beschreibt, schienen sich in dem Drama seines Landsmannes Anouilh zu wiederholen. Ulrich Erfurth hielt als Regisseur auf seiner Palette alle Stimmungstöne bereit, die Schlaglichter des Komödiantischen erhellten die melancholischen Abgründe, hinter dem geschliffenen Humor dunkelten die Draperien der Resignation. Auch die schauspielerischen Leistungen waren bemerkenswert. Am meisten überraschte Hilde Hildebrand als vitale, nuancenreiche Madame Alexandre. Der Hessische Rundfunk hatte das Stück gottlob erst um 21:00 Uhr auf das Programm gesetzt und mit einem entsprechenden Hinweis versehen. Der Pessimismus Anouilhs blieb damit eingegattert. Trotzdem erhebt sich auch hier die Frage nach der Absicht, die man in Frankfurt mit der Inszenierung gerade dieses Spieles verband. Die ausgezeichneten Mittel und Kräfte, mit denen die Mächte des Verfalls und der Zerstörung beschworen wurden, hätte man bei einer anderen Themenwahl aus dem Angebot moderner Dramen sinnvoller einsetzen können Hören & Sehen 50/1958 schrieb in ihrer Kritik: [...] hatte man glänzend besetzt. Madame Alexandre war eine Bombenrolle für Hilde Hildebrand, die alle Register ihres großen Könnens zog und die große Frage herausforderte, weshalb man diese überragende Darstellerin so selten sieht. Auch Ingrid Andree hat man wohl noch nie in solcher Spiellaune gesehen wie hier unter der Regie von Ulrich Erfurth, dessen meisterliche Hand selbst in den kleinsten Nebensächlichkeiten noch deutlich spürbar war. Ein ganz bezaubernder Abend (HR)

DFF

11:00	Aktuelle Kamera
11:15	Eine Stimme verklang ... Erinnerungen an Benjamino Gigli
12:05	Piraten von heute Wiederholung von gestern
13:00	Testsendungen U.a. von 13:30–15:00 Uhr: "Liliomfi" (– 16:00 Uhr)
16:00	Kinderfernsehen für Kinder von 5 Jahren an Petz und Bummels abenteuerlicher Spaziergang
16:30	Testsendungen – 18:50 Uhr
18:55	Abendgrüße des Kinderfernsehens
19:00	Unsere Sportstafette Heute: Kraftschulung der Leichtathleten
19:30	Die Woche im Bildschirm Programmvorschau
	Anschließend Wetterdienst
20:00	Aktuelle Kamera Berichte aus dem Zeitgeschehen
20:15	Die Stadt in der Wüste Eine Filmreportage aus dem Süden von Wolfgang Böttner und Konstantin Kestling
21:00	Schlagerstudio – bitte melden! Rhythmus am Bildschirm mit Heinz Quermann Es spielen: Die Dresdner Tanzsinfoniker, Leitung: Günter Hörig; das Simon-Franz-Quintett und die Solistengruppe Jiri Marsalek, es singen: Monika Grimm, Susi Schuster, Armin Kämpf, Milan Chladil und die Laubfrösche, Regie: Wilhelm Biesold
	Anschließend Letzte Nachrichten der Aktuellen Kamera

Österreich

20:00	Zeit im Bild
20:15	Ein Platz für Tiere Übernahme vom Deutschen Fernsehen
20:45	Colombe Übernahme vom Deutschen Fernsehen
22:00	Zeit im Bild

Schweiz

20:15	Tagesschau / Wetter
20:30	Prix Italia 1958 Die Insel von Favignana Ein Bericht des Italienischen Fernsehens über den Thunfischfang
21:05	Mitmensch oder Fremdling Dokumentarbericht von Maria Vigh über ungarische Flüchtlinge in der Schweiz
21:30	Das musikalische Gästebuch Peter Wyss stellt ein Schweizer Orchester vor: The tremble kids
22:05	Nachrichten / Wiederholung der Tagesschau

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