Do, 25. Dezember 1958
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Mi, 24. Dezember 1958 ◀ 1958 ▶ Fr, 26. Dezember 1958 |
ARD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
14:30 | Kinderstunde Das Märchen von vielen Wünschen Ein Ballett nach der italienischen Erzählung "Pinocchio" Getanzt von Konstanze Vernon, Jürgen Feindt und Claus Beelitz Erzählt von Harry Raymon Ausgestattet von Werner Juhrke Komponiert von Peter Sandloff Gestaltet von Tatjana Gsovsky Pinocchio ist eine Holzpuppe. Der Meister, der sie geschnitzt hat, wünscht sich: Pinocchio soll leben! Da wird die Figur ein richtiger kleiner Junge; aber ein sehr unartiger, der sein Schulbuch verkauft und auf Abenteuer auszieht. Es geht ihm schlecht dabei: Fuchs und Kater betrügen ihn um seine drei Taler. Er belügt die gute Fee, die ihm helfen will, und nun wächst ihm eine schrecklich lange Nase. Als er dann doch wieder zur Schule geht, hält er es nicht lange aus. Er bleibt dumm, wird in einen wirklichen Esel verwandelt und muß im Zirkus auftreten. Aber alles wird gut: Pinocchio rettet seinen Vater, den Puppenmacher, aus dem Bauch eines Fisches. Und wird ein guter Junge! (SFB) (–15:30) |
16:00 | Die Nacht ist mein Reich Ein französischer Spielfilm mit Jean Gabin, Simone Valère, Gérard Oury und anderen Regie: George Lacombe (BR) (–17:40) |
NDR/RB | |
19:00 | Die Nordschau (–19:30) |
WDR | |
19:00 | Hier und Heute Der Westen in Bildern, Berichten und Begegnungen (–19:30) |
20:00 | Die verkaufte Braut Komische Oper in drei Akten von Friedrich Smetana In der deutschen Übertragung von Kurt Honolka für das Fernsehen eingerichtet von Kurt Wilhelm Personen: Kruschina, Bauer (Hugo Lindinger, Gesang: Karl Wolfram), Ludmila, seine Frau (Katharina Brauren, Gesang: Trude Roesler), Marie, beider Tochter (Herta-Maria Perschy, Gesang: Anny Schlemm), Micha, Grundbesitzer (Peter-Paul Richter, Gesang: Franz Pohlmann), Háta, seine Frau (Olga von Togni, Gesang: Katja Fischer-Dobbelstein), Wenzel, beider Sohn (Gunnar Möller, Gesang: Jürgen Förster), Hans, Michas Sohn aus erster Ehe (Jürgen Goslar, Gesang: Rudolf Francl), Kecal, Heiratsvermittler (Fritz Eckhardt, Gesang: Oskar Czerwenka), Direktor einer Wandertruppe (Max-Walter Sieg, Gesang: Albert Weikenmeier), Esmeralda, Tänzerin (Vera Tschechowa, Gesang: Dodi Protero) und ein "Indianer" der Truppe (Günter Jerschke, Gesang: Erich Weckbrodt) Es singt der Kölner Rundfunkchor, Chordirektor: Bernhard Zimmermann. Es spielt das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester. Musikalische Leitung: László Somogyi Produktionsleitung der Musikaufnahme: Karl O. Koch Es tanzt die Ballettgruppe Boris Pilato, Choreografie: Boris Pilato. Szenenbild und Kostüme: Karl-Hermann Joksch Regie: Kurt Wilhelm Nicht jeder gute Sänger ist auch ein guter Schauspieler. Das weiß und beklagt jeder Freund der Oper, die ja zu gleichen Teilen ein Kunstwerk der Musik und des Theaters ist. Die Oper verlangt von einem Künstler zwei Fähigkeiten – die Aufführung bleibt oft genug ein halbes Glück. Das Fernsehen, so sagt der Regisseur Kurt Wilhelm, mag manchen Nachteil gegenüber der Bühne haben, hier aber ist es im Vorteil: Es kann durch einen technischen Zauber aus zwei Leistungen eine machen. Es kann einen Sänger, der auf dem Bildschirm nicht erscheint, singen und einen Schauspieler dieselbe Figur vor den Zuschauern spielen lassen. Die einzelne Aufgabe der Oper wird in Partie und Rolle zerlegt, die Teile werden getrennt bewältigt und gemeinsam vorgeführt: So läßt sich ein idealer Figaro oder ein idealer Don Juan synthetisch herstellen. Dreimal schon hat Kurt Wilhelm "Synchron-Opern" von Mozart gezeigt. Dreimal wurde das Verfahren erregt diskutiert. Wilhelm bleibt dabei. Auch Smetanas "Verkaufte Braut" hat so zwei Seelen, ach, in ihrer Brust, die – hoffentlich – harmonieren. Hörzu 2/1959 schrieb in ihrer Kritik: Höhepunkt der Weihnachtswoche: Smetanas komische Oper "Die verkaufte Braut". Eine neue Gelegenheit für den Regisseur Kurt Wilhelm, mittels technischer Zauberei sowohl den Opern-Enthusiasten als auch den Theater-Freunden zu geben, wonach sie verlangen. So sah man eine schwungvolle, bewegte Inszenierung mit trefflichen schauspielerischen Leistungen. Fritz Eckhardts Heiratsvermittler Kecal (mit der Stimme Oskar Czerwenkas) war einfach köstlich. Ein erfreulicher Anblick auch Herta-Maria Perschy und Jürgen Goslar (Gesang: Anny Schlemm und Rudolf Francl). Die Rollen waren durchweg gut besetzt. Hervorragend waren Kameraführung, Bildwechsel und Beleuchtung. Es zeigte sich, dass das Fernsehen seine eigenen Möglichkeiten hat, mit denen es, nutzt man sie, Wirkungen erzielt, die sowohl die der Bühne als auch die des Films übertreffen. Sehr musikalisch hatte Kurt Wilhelm Regie geführt. Will man überhaupt etwas kritisieren, dann vielleicht die Länge der Ouvertüre. Sie hätte gekürzt werden können. Erfährt man nun, dass Liebermanns sehr anfechtbare "Schule der Frauen" eine Viertelmillion gekostet hat, diese Inszenierung aber nur die Hälfte, dann wundert man sich Gong 3/1959 schrieb in seiner Kritik: Für Weihnachten hatte sich das Fernsehen viel vorgenommen, zuviel fast; und so war es gezwungen, das Programm mit Konserven zu strecken. Trotz allem blieben noch Höhepunkte, die auf lange Zeit hinaus den Maßstab für das, was das Fernsehen leisten kann, erweitern werden. Kein erster Weihnachtsfeiertag ohne Kurt Wilhelm. Diese Tradition, diesmal vom NWRV fortgeführt, bewies auch mit der "Verkauften Braut" ihre Berechtigung. Vielleicht kann man über Einzelheiten, z.B. über die starke Betonung der Massenszenen, unterschiedlicher Meinung sein. Insgesamt aber war die Inszenierung sowohl von der Regie wie auch von der darstellerischen und musikalischen Leistung her ein Genuss. Über das Playback-Verfahren – wie exakt passte sich beispielsweise Gunnar Möller seinem Gesangspart an – wird man in Zukunft nicht mehr streiten Hören & Sehen 3/1959 schrieb in ihrer Kritik: Die bunteste Festgabe verbarg sich in Kurt Wilhelms Inszenierung der "Verkauften Braut" von Smetana (NWRV), der mit Recht halb Europa am Bildschirm lauschte. Das bewährte Playback-Verfahren, die höchste Illusion, die wir bis heute kennen, weil die künstlerische Leistung aus einem optischen (Schauspieler) und einem akustischen (Sänger) Faktor zusammengesetzt ist, feierte auch in diesem Jahr wieder Triumphe. Man kann davon halten, was man will: Wenn es so perfekt gehandhabt wird, bleiben einem fast alle Einwände im Munde stecken. Die Überraschung des Abends war die junge Maria Perschy, die sich ihrer schwierigen Titelrolle mit natürlichem Schalk, mit echtem Gefühl und unerwartet viel handwerklichem Können bemächtigte. Auch Jürgen Goslar – ein alter Fernseh-Kämpe – bewährte sich auf diesem Turnierplatz nach allen Regeln der Kunst. Alle anderen Mitwirkenden waren ebenbürtig wie die Kostüme und Dekorationen von Karl-Hermann Joksch, die man gern in Farbe gesehen hätte. Die Choreografie von Boris Pilato erschien ein wenig dick für das Kleinformat. Eine reizende Vorspeise – auch für die Augen – war die Ouvertüre (WDR) |
DFF[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
17:00 | Für die Jugend von 11 Jahren an Der Engel mit dem Aschenbecher Großstadtweihnacht 1958 Ein Fernsehmusical von Heinrich Gattermayer (– gegen 18:00 Uhr) |
20:00 | Die verkaufte Braut Übernahme von der ARD |
Anschließend Zeit im Bild |
Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
10:00 | Reformierter Gottesdienst aus Genf |
16:00 | Die Schlüssel zum Himmelstor Weihnachtsmärchen |
16:25 | Die Hirten von Les Beaux Ein Filmbericht aus der Provence von Dr. Erich Tilgenkamp und Peter Merian |
16:50 | Das Wunder der Heiligen Nacht Die Weihnachtsgeschichte, erzählt in den Bildern flämischer Meister des 15. Jahrhunderts, nach dem Text der Heiligen Schrift |
17:15 | Christmas Carols Harry Belafonte singt (– 17:30 Uhr) |
20:00 | Die verkaufte Braut Übernahme von der ARD |
Anschließend Programmvorschau / Nachrichten |
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