Do, 9. April 1959

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Mi, 8. April 1959   ◀                 1959                 ▶   Fr, 10. April 1959

ARD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

17:00 Zehn Minuten mit Adalbert Dickhut
(NWRV)
17:10 Jugendstunde
Rummelplatzmelodie
Ein Film von Peter Podehl
Der Rummelplatz hat wie der Bahnhof oder Hafen seine eigene Melodie, die sich aus vielen Themen zu einer heiter-farbenprächtigen Sinfonie zusammenfügt: den Tönen der Drehorgel, den Weisen aus dem Plattenspieler (der gehört inzwischen zum modernen Rummelplatz), dem Sing-Sang der Ausrufer, dem Gerassel des Karussells, dem Gelächter und Juhu. Die Melodie lockt alle an, von den Kindern bis zu den alten Leuten. (NWRV)
17:35 Jugendstunde
Jugend schwarz auf weiß
Wir stellen Jugendzeitschriften vor
Viele Kinder und Jugendliche lesen gerne und schauen sich bebilderte Bücher an. Darin liegt Gefahr und Segen – je nachdem, welches Buch der Lesende in die Hand bekommt. Es braucht hier eine Lenkung und Beaufsichtigung. Die Sendung unterrichtet über Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt, wobei die Jugendzeitschriften gewertet werden (– 18:00 / NWRV)

NDR/RB
 18:45 Die Nordschau
– 19:25 Uhr
 19:30 Sehpferdchen zeigt
Das kleine Artistenhotel

SFB
 19:00 Berliner Abendschau
 19:15 Die Osterinsel (1)
Seit Thor Heyerdahls Berichten ist viel über das Geheimnis der Osterinsel bekannt geworden. Das Geheimnis selbst aber blieb ungelöst, nämlich, wie die tonnenschweren Steinfiguren, die als Götterbilder betrachtet werden, kilometerweit über die Insel transportiert und aufgerichtet werden konnten. Bodo Fischer hat Dr. Barthel auf einer Expedition begleitet und einmaliges Bildmaterial mitgebracht. Dr. Barthel ist im Gegensatz zu Heyerdahl der Ansicht, dass die Osterinsel von Polynesien aus besiedelt wurde und nicht von Südamerika aus. Beide Theorien konnten bisher nicht erhärtet werden. Der Beitrag schildert die lange Seereise mit einem Besuch der Robinson-Insel, das Leben auf der Osterinsel, die viele Merkwürdigkeiten aufzuweisen hat, und befasst sich auch mit der wissenschaftlichen Seite des Themas (– 19:45 Uhr)

WDR
 18:45 Hier und heute
Der Westen in Bildern, Berichten und Begegnungen
 19:25 Intermezzo
Die Casamattas

HR
 19:00 Die Abendschau
 19:30 Zwischen halb und acht
Die Osterinsel (2)

SDR/SWF
 19:00 Die Abendschau
 19:30 Zwischen halb und acht
Die Osterinsel (2)

BR
 18:45 Die Münchner Abendschau
 19:30 Zwischen halb und acht
Die Osterinsel (2)

20:00 Nachrichten und Tagesschau
Vom Deutschen Fernsehen aus Hamburg
20:20 Die Straße und wir
Ein Dokumentarbericht von Günter Jendrich
Die Motorisierung hat das Leben und die Gesellschaft so entscheidend gewandelt, wie es in früheren Zeiten nur große Kriege und Revolutionen erreicht haben. Damit sind aber auch verkehrswirtschaftliche und -technische Schwierigkeiten entstanden, die gerade auch in der Bundesrepublik noch annährend nicht gelöst wurden. Über unsere Straßen und ihre Probleme wurde schon viel geredet und geschrieben – alles mit guter Absicht und Zielsetzung. Leider ist mit den Straßen in den letzten Jahren wenig, auf ihnen allerdings umso mehr passiert. Eine namhafte Mineralölgesellschaft hat in diesen Tagen eine Studie veröffentlich, die zeigt, dass sich der heutige Kraftfahrzeugbestand von 2,3 Millionen Fahrzeugen bis 1965 auf 5,4 Millionen erhöhen wird. Schon die Vorstellung, dass sich auf dem heute bereits völlig unzureichenden Verkehrswegenetz bald mehr als das Doppelte an Fahrzeugen bewegen soll, verspricht für die Zukunft das Chaos. Im heutigen Beitrag wird die Straße selbst betrachtet. Weitere Sendungen werden sich mit der Finanzierung, mit Parkproblemen, mit Unfällen und ihren Ursachen usw. befassen (SWF)
21:00 Gastspiel des American Festival Ballett
Pas de deux, aus dem Ballett "Don Quixote", es tanzen Sonia Arova und Job Sanders, Musik: Ludwig Minkus, Choreografie nach Marius Petipa
Recontre, es tanzen Christine Hennessy, Joseph Savino, Irene von Klenau, Lena Alm und Joni Wade, Musik: Hermann Kropatschek, Choreografie: Renzo Raiss, Szenenbild: Horst Scheel, Fernsehregie: Peter Trabold
Das Ballett war auf seiner Europa-Tournee auch im SWF-Studio zu Gast und zeigt zwei Tanz-Schöpfungen sehr unterschiedlicher Art: zunächst eine reine, klassische Form, ein Tanz zu zweien, der nicht von einer Handlung lebt, sondern allein aus der Freude am Können und an der Kunst, einer Kunst höchster vollendeter Tradition. Die Tanzerzählung "Recontre" bedient sich der Mittel der Pantomime: An einem schwülen Sommerabend steht ein einsamer junger Mann auf dem wäschebehangenen Dachboden. Als er sich schlafen legt, begegnen ihm im Traum drei Frauen und schließlich auch die Idealverkörperung seiner Wünsche (SWF)
21:30 Geschlossene Gesellschaft
Von Jean Paul Sartre, deutsch von Boris von Borresholm, Personen und Darsteller: Ines (Brigitte Horney), Estelle (Ursula Lingen), Garcin (Kurt Meisel), Diener (Walter Ladengast), Kamera: Gerd Rosenbaum, Michael Ballhaus, Reimund Marhold, Leo Wawiloff, Musik: Peter Zwetkoff, Szenenbild: Horst Scheel, Fernsehbearbeitung und Regie: Hans Schweikart
In einem alten Hotel liegen enge Räume an langen Korridoren. Die Gäste, die hier ankommen, haben das Reich der Lebenden verlassen und kommen, um ihre irdische Schuld zu büßen. Der Kellner, die einzige sichtbare Person, lächelt geheimnisvoll. Auf Anordnung einer mysteriösen Direktion werden in den Zimmern nämlich nur Personen zusammengesperrt, die einander nicht ertragen. Drückende Hitze erfüllt das Gebäude. Ist das die Hölle? Ein karger, fensterloser Raum mit schweren Plüschmöbeln, von einem künstlichen Licht erhellt, das nie gelöscht werden kann, mit einer kaputten Bedienungsklingel? In diese "Hölle" wird ein Mann geführt, ein Mann, der bereits tot ist – Journalist und Deserteur Garcin, der eben erschossen wurde. Wenig später kommt eine Frau dazu, die Angestellte Ines, ebenfalls tot, gestorben an einer Gasvergiftung, zu Lebzeiten eine harte, grausame, männerhassende Frau. Obwohl Garcin bemüht ist, höflich und rücksichtsvoll zu sein, zeigt ihm Ines die kalte Schulter. Nach einer Woche öffnet sich die Tür zum dritten Mal: Estelle wird hereingeführt, eine schöne blonde Egoistin, die mit ihrem Geliebten ihr eigenes Kind ermordet hat und an einer Lungenentzündung starb. Anschließend wird der Raum für immer verschlossen und es stellt sich heraus, dass die drei ihrem Wesen nach sorgfältig füreinander ausgewählt wurden – verschiedenartige Charaktere, die besonders geeignet sind, sich gegenseitig bis aufs Blut zu quälen ...
Gong 14/1959: Drei Menschen, Garcin, Ines, Estelle, werden nach ihrem Tode in einem ausweglosen Raum zusammengeführt. In diesen spiegel- und fensterlosen vier Wänden wird es keinen Schlaf mehr geben, keine Zerstreuung, kein Licht des Tages. Übrig bleibt durch das bloße Vorhandensein der sorgsam aufeinandergestimmten Partner die Qual, aneinandergekettet zu sein durch Ort und Zeit zu symbolhafter, höllischer Verurteilung. Durch irdische Schuld ohne Gnade sind diese drei hier durch den Fortbestand ihrer geistigen, seelischen und körperlichen Existenz nach ihrem Ableben mit all ihren gewohnten Eigenschaften zusammengeschlossen. Garcin hat seinen Lebenssinn und -inhalt durch eigene Feigheit verspielt. Im Augenblick der höchsten Gefahr hat er seine geistige Überzeugung verraten. – Ines ist gierig und grausam. In böser Lust sucht sie mit allen Mitteln, weibliche Partner an sich zu binden. Sie liebt es, ihren auserwählten Objekten bis zur völligen Selbstaufgabe jegliches Selbstvertrauen zu nehmen. – Estelle kennt und liebt nur ihr eigenes Ich. Gefallsucht und Gefühlsrohheit sind ihr Grundelement. In seiner nihilistischen und ausweglosen Grundhaltung ist das Stück für Jugendliche nicht geeignet
Die Zeit schrieb in ihrer Kritik: Und dann war Brigitte Horney wieder da. Wie spitz, präzis in jeder Nuance und doch mit unverkennbaren, gereiften Horney-Tönen sie die lesbische Ines mimte, das machte gespannt auf Künftiges
Gong 17/1959 schrieb in seiner Kritik: Der SWF bewies uns, dass Sartres höllisches Dreieck nicht allein für das Kammertheater, sondern auch ideal für den kleinen Rahmen des Bildschirm zugeschnitten ist, obwohl sich die Kamera hütete, nur mit Großaufnahmen zu arbeiten. Das Stück war ausgezeichnet besetzt – unter den Darstellern begegneten wir auch einer verwandelten Brigitte Horney wieder – und Hans Schweikarts Regie ließ die ausweglose Situation in jeder Sekunde so spürbar werden, dass man die stickige Luft zwischen den Plüsch geradezu einzuatmen meinte. Nur wäre es sehr empfehlenswert gewesen, Sartres gnadenlose Welt, die hier so schonungslos über den unbefangenen Zuschauer hereinbrach, in einer kurzen Einführung abzugrenzen und ihre Problematik zu durchleuchten. Weshalb ist übrigens noch nie ein Sender auf die Idee gekommen, Stücke dieser Art in den Mittelpunkt einer abschließenden Diskussion zu stellen? Das würde viele Zuschauer vermutlich mehr interessieren als tiefschürfende Gespräche über das kommende Salzburger Festspielprogramm (– gegen 22:45 Uhr / SWF)

DFF[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11:00 Wir wiederholen für Spätarbeiter
Aktuelle Kamera
11:25 Wir wiederholen für Spätarbeiter
Verluste beschneiden – Leerlauf vermeiden
Eine Sendung über die "Seifert-Methode"
11:55 Wir wiederholen für Spätarbeiter
Der Weg nach Tibet
Tschechoslowakischer Dokumentarfilm
13:00 Testsendungen
U.a. von 13:30–15:00 Uhr: "Untreue" (– 16:00 Uhr)
16:00 Kinderfernsehen für Kinder von 6 Jahren an
Kutjasek und Kutilka
Ein Gastspiel der Prager Fernsehpuppen unter der Leitung von Professor Raifanda
Anschließend
Testsendungen
– 18:55 Uhr
18:55 Abendgruß des Kinderfernsehens
19:00 Unserer Sportstafette
Heute: Volleyball – ein Sport für alle
19:30 Die Woche im Bildschirm
Programmvorschau
Anschließend
Wetterdienst
20:00 Aktuelle Kamera
Berichte aus dem Zeitgeschehen
20:15 Die schöne Galathée
Komische Oper in einem Akt von Henrion Poly, Fernsehbearbeitung: Götz Friedrich unter Verwendung der Bühnenbearbeitung von Ludwig Bender und August Peter Waldenmaier, Musik: Franz von Suppé, Personen und Darsteller: Die Statue Galathée (Hella Jansen), Pygmalion, ein junger Bildhauer (Karl-Heinz Kossler), Ganymed, sein Diener (Uwe Kreyssig), Mydas, ein Enthusiast (Josef Burgwinkel), zwei Mädchen, Studentinnen aus Athen (Sylva Schüler, Georgetta Sager)
Es spielt das Estraden-Orchester des Deutschlandsenders, Szenenbild: Erich Geister, Kostüme: Joachim Voelzke, musikalische Leitung: Werner Krumbein, musikalische Einstudierung: Karl-Fritz Voigtmann, Choreographie: Nina Feist, Bildregie: Horst Zaeske, Inszenierung: Götz Friedrich
21:30 Reichtum aus versunkenen Wäldern
Anschließend
Letzte Nachrichten der Aktuellen Kamera

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

19:30 Der Fenstergucker
Heute: Und Steine blühn aus ihren Händen – Die Dombauhütte zu St. Stephan
20:00 Zeit im Bild
20:15 Pygmalion
Von George Bernard Shaw
Anmerkung: Möglicherweise handelt es sich um eine ARD-Produktion, dort erstgesendet am 31.08.1956 mit Axel von Ambesser (Professor Higgins), Alice Verden (Frau Higgins), Agnes Fink (Eliza Doolittle), Ernst Stahl-Nachbaur (Oberst Pickering), Willy Leyrer (Alfred Doolittle), Annete Roland (Frau Pearce), Joosy Hoolste (Frau Hill), Fernseheinrichtung: Helmut Pigge, Szenenbild: Rolf Illg, Musik: Heinrich Fleischner, Regie: Hannes Tannert; Professor Higgins' Hobby heißt Phonetik. Seine Patientin: Eliza Doolittle, eine etwas zerzauste, liebenswert-freche junge Frau, die Tochter von Doolittles Müllkutscher. Mit Hilfe eines Lehrsystems versucht der Professor, aus der deftigen Gossenpflanze Eliza die duftende Gesellschaftsblume Eliza zu machen ...
21:45 Anschließend
Wiederholung der Zeit im Bild

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20:15 Tagesschau / Wetter
20:30 Schweizerische Autobahnen
... aber was geschieht bis zu ihrer Verwirklichung?
Informationen und Eindrücke, gesammelt von Viktor Meier
21:20 Einführung in die nachfolgende Sendung
Von Reinhard Trachsler
21:30 Geschlossene Gesellschaft
Übernahme vom Deutschen Fernsehen
22:45 Programmvorschau / Nachrichten / Wiederholung der Tagesschau

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