Fr, 22. November 1957

Do, 21. November 1957   ◀                 1957                 ▶   Sa, 23. November 1957

ARD

17:00	Jugendstunde ab 12 Jahren 10 Minuten Schach Mit Helmut Andersen (NWRV)
17:10	Der Hausmusikfreund Dorothee Bastian und Hubert Zanoskar, Salzburg, spielen zum Tag der Hausmusik und berichten über Neuerscheinungen (NWRV)
17:40	Haute couture aus Amerika Heinz Piper macht uns mit Dorothy O'Hara, Los Angeles, und ihren modischen Schöpfungen bekannt (NWRV)
17:55	Für die Frau Wir lassen uns von Gabriele beraten Gemüse-Cocktails und anderes (NWRV)
18:15	Vermisstensuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (– 18:25 Uhr / NWRV)
SFB
19:15	Die fröhliche Kamera Wiederholung in einer Fernsehaufzeichnung
HR
19:00	Die Abendschau – 19:30 Uhr
SDR/SWF
19:00	Die Abendschau – 19:30 Uhr
BR
19:00	Die Münchner Abendschau
19:30	Zwischen halb und acht Unterhaltung frei Haus Wiederholung in einer Fernsehaufzeichnung
20:00	Tagesschau Vom Deutschen Fernsehen aus Hamburg
20:15	Wetterkarte mit dem persönlichen Auftreten von Sehbinchen und Sehbastian (NWRV Hamburg)
20:20	Ein Platz für Tiere Mit Dr. Bernhard Grzimek (HR)
20:40	Der versteinerte Wald Ein Spiel von Robert E. Sherwood, deutsch von Peter Sandberg, für das Fernsehen bearbeitet von Helmut Krapp, mit Erich Buschardt (Gramp Maple), Reinhold Nietschmann (Jason Maple), Herta Martin (Gabby Maple), Pinkas Braun (Alan Squier), Günther Meyer (Boze Hertzlinger), Günther Skopnik (Mr. Chisholm), Ilse Steppat (Mrs. Chisholm), Rudolf Bartsch (Herb), Theodor Michael (Joseph), Werner Berndt (Jackie), Walter Buschhoff (Ruby), Wolfgang Kieling (Duke Mantee), Al Hoosman (Pyles), Szenenbild: Rudolf Küfner, Regie: Michael Kehlmann Alan Squier, ehemaliger Schriftsteller, trifft in einer einsamen Wüstenbar auf die Tochter des Besitzers, Gabby Maple. Sie verliebt sich in ihn, kann ihn aber nicht halten, als er seine Wanderschaft fortsetzen will ... Als er zurückkehrt, um Gabby und die anderen vor einer Gangsterbande zu warnen, haben die Verbrecher die Bar bereits besetzt und die Gäste als Geiseln genommen. Während sich einer von ihnen als Held versucht und ausbrechen will, geben sich die anderen der Situation hin und enthüllen damit ihren wahren Charakter. Alan vermacht Gabby seine Lebensversicherung und bittet den Anführer der Gangster, ihn zu erschießen. Die Situation entscheidet sich, als die Polizei bei der Bar eintrifft ... Der 1896 geborene Sherwood gehört zu Amerikas bedeutendsten realistischen Dramatikern. Seine ersten Erfolge feierte er in den 30er-Jahren. In diesem 1934 entstandenen Drama würfelt er eine Reihe Menschen zusammen, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, die jedoch das gleiche Gefühl, nämlich am Leben gescheitert zu sein, verbindet Gong 50/1957 schrieb in seiner Kritik: Ähnlich wie im "Tod eines Handlungsreisenden" (der später entstand), bringt auch R. E. Sherwood in seinem Stück "Der versteinerte Wald" einen gescheiterten Menschen ins Spiel, der nur noch eine Aufgabe sieht: durch seinen Tod eine Lebensversicherung fällig werden zu lassen, die einem anderen helfen kann. Der Mann, der die Versicherung durch zwei gut gezielte Pistolenschüsse übers Ohr haut, ist ein "Edelgangster" mit herben Kindheitserinnerungen, ein brutal-melancholischer Rebell der menschlichen Gesellschaft. Während er stockend die vom Leben gemischten Karten aufdeckt, und zugleich die anderen Anwesenden animiert, ebenfalls ihr verborgenes Ich ans Tageslicht zu fördern, beginnen die amerikanischen Maschinenpistolen immer unaufhörbarer zu sprechen. Der Schluss – Polizei, Schießerei und herumliegende Leichen – hatte Wildwestfilm-Niveau. Der Hessische Rundfunk, der im allgemeinen bei der Auswahl von Fernsehspielen ein sicheres Gespür zeigt, hatte dieses Mal keinen glücklichen Griff in den Vorrat an Gegenwartsdramen getan Hören & Sehen 51/1957 schrieb in ihrer Kritik: Dramatischer (Anm.: als im "Banditendoktor") ging es schon [in diesem Fernsehspiel] zu, einem Wildwest-Stück mit fragwürdigem "ideologischen" Kern. Besagter Wald soll der "Friedhof der Zivilisation" sein, die Welt der überholten Ideen in der Wüste von Arizona. Dort begegnen sich in einer Bar ein paar gescheiterte Existenzen, intellektuelle Abenteurer und flüchtige Gangster, die im Schatten des Todes die Erfüllung ihres Schicksals suchen. Fazit: Die Natur nimmt die Welt den Intellektuellen fort. Wir Wilden sind doch bessere Menschen! Die Regie Michael Kehlmanns schwankte wie das Szenenbild Rudolf Küfners zwischen dichterischer Symbolik und brutalem Realismus, die aber auch in dem reichlich überflüssigen Stück selbst zu keiner Einheit verbunden sind (HR)

Telesaar

19:00	Wetterbericht und Tagesschau
19:15	Stigs lustige Programmvorschau
19:35	Bauen – aber wie?
19:50	Ein Zeichentrickfilm
20:00	Tagesschau
20:15	Sport der Woche Ein Filmrückblick auf das Sportgeschehen
21:15	Wissenswertes für den Landwirt
22:00	Wiederholung der Tagesschau

DFF

12:00	Testsendungen für Industrie, Handel und Käufer U.a. von 13:30–15:00 Uhr: "Nasr Ed-din in Buchara" und von 16:30–17:30 Uhr: Augenzeuge / Endstation Kanal / Pferde / Lebendes Eisen / Plovdiv – Messestand Bulgariens (– 19:00 Uhr)
19:00	Jugendfernsehen Post von Ursula Absender: Junge Soldaten der Nationalen Volksarmee
20:00	Aktuelle Kamera Berichte aus dem Zeitgeschehen
20:20	Zeitgezeichnet / Wetterdienst
20:45	Spielbank-Affäre Deutsch-schwedischer Gemeinschaftsfilm vom Kampf hinter den Kulissen der Roulette-Säle, Regie: Arthur Pohl

Österreich

20:00	Zeit im Bild
20:15	Der Fenstergucker Unsere Fernsehillustrierte
20:40	Der versteinerte Wald Übernahme vom Deutschen Fernsehen
22:00	Zeit im Bild – 22:15 Uhr

Schweiz

20:15	Tele-Journal mit Wettervorhersage
20:30	Prämierte Fernsehsendungen Im Programm: "Preis von Taormina": Schweden – "Viggo, das Entchen", die Jugend einer Wildente / "Prix Italia 1957": Frankreich – "Herzoperation", Direktsendung aus der Klinik Maria Lannelongue
21:45	Wir blättern im Wochenprogramm
21:55	Nachrichten / Tele-Journal

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