Mi, 11. März 1959

Di, 10. März 1959   ◀                 1959                 ▶   Do, 12. März 1959

	Anmerkung: Wegen Übertragungen von der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Tschechoslowakei kam es möglicherweise zu Programmänderungen

ARD

17:00	Zehn Minuten mit Adalbert Dickhut (WDR)
17:10	Ob Neuschnee oder Firn . . . Film von Hugo Murero Die Schüler zweier Klassen einer Kölner Oberschule, die das Sauerland und die Eifel vor der Tür haben, verlebten vierzehn schöne Tage in Mittenwald. Schilaufen konnten viele von ihnen schon, hatten es als kleine Kinder bereits gelernt. Zwar mussten auch die Lateinbücher zum Klassenausflug mitgenommen werden, aber das verdross keinen der Jungen. Von ihnen und ihren vielen Erlebnissen berichtet der heutige Film: von den Reisevorbereitungen, der Fahrt in die Berge, den Besuch bei Geigenbauern und von vielem anderen mehr. Die Schüler schrieben das Drehbuch für diesen kleinen Beitrag unter Hugo Mureros Anleitung selber (Jugendstunde, WDR)
17:30	Guter Rat am Zuschneidetisch Mit Marlene Esser Die Mode des kommenden Frühjahrs ist endlich wieder fraulich geworden, das Sackkleid gehört der Vergangenheit an (WDR)
NDR/RB
19:00	Die Nordschau – 19:30 Uhr
SFB
19:00	Die Abendschau
19:15	Des Königs Musketiere – 19:45 Uhr
WDR
19:00	Hier und Heute Der Westen in Bildern, Berichten und Begegnungen (– 19:30 Uhr)
HR/SWF/SDR
19:00	Die Abendschau
19:30	Zwischen halb und acht Gast auf Zimmer 7
BR
18:45	Die Münchner Abendschau
19:30	Zwischen halb und acht Gast auf Zimmer 7
20:00	Nachrichten und Tagesschau Vom Deutschen Fernsehen aus Hamburg
20:15	Wetterkarte (NWRV)
20:20	Unsere Nachbarn heute abend Familie Schölermann Regie: Ruprecht Essberger Bei Schölermanns herrscht nicht gerade dicke Luft, aber Evchen hat Sorge, ob ihr neuer Freund "Mischa" den Eltern und besonders der Mutti gefällt. Inzwischen hat Jockeli, der Jüngste, ein neues Hobby entdeckt: er möchte Trompete blasen und Bandleader werden ... Seit der Fernseh-Familie frisches Blut in Gestalt von Kinder-Zuwachs zugeführt wurde, sind manche Sendungen wieder so kurzweilig und unterhaltsam wie eh und je. Und wie es ausschaut, haben Schölermanns inzwischen auch den Tiefstand ihrer materiellen Lebensumstände überwunden ... Hörzu 13/1959 schrieb in ihrer Kritik: [...] muntere Folge [....] Hörzu 13/1959, Leserbrief: Mit Freude sehen wir jetzt wieder die Sendungen mit der Familie Schölermann. Wenn auch nichts Aufregendes passiert (Gott sei Dank nicht), so sind wir doch immer gespannt darauf, wie's weitergeht (NWRV)
21:00	Aus Cannes Grand Prix Eurovision 1959 Vierter europäischer Schlagerwettbewerb unter Teilnahme aller Eurovisionsländer Mit den Kessler-Zwillingen Sprecher: Elena Gerhardt Eine Eurovisionssendung des Französischen Fernsehens/RTF aus dem Festspielhaus "Auf die beiden habe ich noch gewartet – jetzt steht mein Programm!" Der seriöse ältere Herr, der im Düsseldorfer "Palladium" diese Worte sprach, kam aus Paris. Sein Name ist im internationalen Showbusiness ein Begriff. Sein Ja-Wort riecht nach Karriere. Paul Louis Guérin, der Besitzer des exklusiven Pariser Nachtklubs "Lido" hatte zum erstenmal das Zwillingspaar Alice und Ellen Kessler tanzen gesehen. Das war im Jahr 1954. Und an diesem Abend im "Palladium" wurden "die Kesslers" geboren. Als internationale Stars – umschwärmt von Managern und Talentsuchern aus allen Erdteilen. Im "Lido" auf den Champs Elysées eroberten sich die bildhübschen Zwillinge aus Sachsen die Herzen der Pariser. Damals waren sie 36 Jahre alt – zusammen. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, fünf Jahre, in denen sich die beiden vor Engagements kaum noch retten konnten. Im deutschen Musikfilm sind sie längst ein Begriff geworden. Als muntere Tänzerinnen und in letzter Zeit auch als – Sängerinnen. Das Kessler-Duo wird genauso seinen Weg machen wie das Kessler-Tanzpaar. Ob die Stimmen der beiden so erfolgreich sind wie die Beine, werden sie in Cannes beim großen europäischen Schlagerwettbewerb des Fernsehens, "Grand Prix Eurovision", beweisen können. Alice und Ellen liefern mit dem Schlager "Heut woll'n wir bummeln" den deutschen Beitrag. Das Fernsehen überträgt den Wettbewerb in einer Eurovisionssendung aus Cannes. Gong 13/1959 schrieb als Fortsetzung seiner Kritik zu "Premiere ultimo" am Sonntag: Hinter den Kulissen grübelten derweil Gremien von erlesenen Preisrichtern – unsererseits hatte man sogar zwei Theologen dafür bemüht –, welcher Kehle der erste Preis zuzusprechen sei. Die Einfallslosigkeit der Schlager wurde nur noch durch die Kameraeinstellungen überboten. In Abwandlung eines alten Sprichwortes ließe sich über beide Sendungen schreiben: wer im Festspielhaus von Cannes sitzt, darf nicht mit Steinen werfen Hörzu 13/1959 schrieb in ihrer Kritik: Unter all den Stars und Starletts leuchtete einer besonders hell: die bezaubernde Ansagerin Jacqueline. (Ein bisschen von ihrer heiteren Natürlichkeit möchte man auch unseren Ansagerinnen wünschen!) Deutschland war vertreten durch die Kessler-Zwillinge. Dagegen wäre nichts einzuwenden gewesen, wenn sie nur ihre hübschen Beine hätten zeigen sollen. Die Katastrophe begann, als sie den Mund auftaten, um zu singen. Alle ehrlichen, guten deutschen Schlagersängerinnen und -sänger müssen es als einen Schlag ins Gesicht empfunden haben, dass man sie durch zwei ganz untalentierte Elevinnen repräsentieren ließ. Wir fragen: Wer hat diese "Repräsentanten" des deutschen Schlagergesangs ausgewählt? In den vergangenen Jahren hat das Deutschen Fernsehen noch den Schein einer öffentlichen Auswahl gewahrt. Diesmal ist sogar das unterblieben! Die Verantwortlichen dürfen sich nicht wundern, wenn der Verdacht auftaucht, dass sie sich zum Werkzeug eines geschäftstüchtigen Managers haben machen lassen. Das Bild aus Cannes war technisch nicht einwandfrei. Das Französische Fernsehen sendet mit 819 Zeilen im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern der Eurovision (625 Zeilen). Es wäre gut, die Zusammenarbeit auch auf die Normung der Zeilen auszudehnen Hörzu 13/1959, Leserbriefe: Ich bin sehr enttäuscht. Man durfte die Kessler-Zwillinge für diese attraktive Fernsehschau nicht nominieren; denn schon bei den Proben mussten die Verantwortlichen gemerkt haben, dass ihnen das Chanson nicht liegt. Es fehlt beiden die stimmliche Begabung; es fehlt ihnen jegliche Ausdrucksform. Es war doch kein Tanzwettbewerb mit Gesangs-Einlagen ausgeschrieben!; – Seit Jahren beobachte ich diese Sendung in der Hoffnung, etwas Vernünftiges zu sehen. Aber jedesmal erlebe ich die gleiche Enttäuschung. Wer wählt eigentlich die deutschen Vertreter aus? Es gibt doch bestimmt bessere Interpreten Hören & Sehen 14/1959 schrieb in ihrer Kritik: Aus Cannes verschaffte uns der "Grand Prix Eurovision" die angenehme Begegnung mit Jacqueline, der charmanten Ansagerin des Französischen Fernsehens. Die Natürlichkeit ihrer Ansagen erreicht keine unserer Ansagerinnen. Aber vielleicht muss man Französin sein, um so locker vor der Kamera agieren zu können. Unsere "Doppel-Pointe" gewann noch nicht einmal einfachen Erfolg. Die Kessler-Zwillinge, von denen die eine sogar lispelt, rangierten unter "ferner liefen". Wer mag nur auf den dummen Gedanken gekommen sein, das Deutsche Fernsehen bei einem internationalen Schlagerwettbewerb durch zwei Tanzmädchen vertreten zu lassen? Ebenso unglücklich gewählt war der Beitrag; es gibt doch wirklich bessere Schlager in Deutschland. Es war jedenfalls ein Reinfall erster Klasse!

DFF

11:00	Wir wiederholen für Spätarbeiter Aktuelle Kamera
11:25	Wir wiederholen für Spätarbeiter Von der Eishockey-Weltmeisterschaft 1959
11:35	Wir wiederholen für Spätarbeiter Im Sonderauftrag Ein Defa-Film mit Hans-Peter Minetti
13:00	Testsendungen U.a. von 13:30–15:00 Uhr: Augenzeuge / Taten, die uns reicher machen / "Guck in die Welt" / Chronik des volkseigenen Einzelhandels / Quedlinburg
15:00	Endrunde der Eishockey-Weltmeisterschaft 1959 Übertragung aus Prag
17:15	Kinderfernsehen für Kinder von 5 Jahren an Pinsel und Klex Zwei ulkige Knaben, die viele lustige Einfälle haben
17:45	Testsendung – 18:15 Uhr
18:55	Abendgruß des Kinderfernsehens
19:00	Treffpunkt Berlin Mit Karl-Eduard von Schnitzler
	Anschließend Wetterdienst
20:00	Aktuelle Kamera
20:15	Ein Leben im Dienst der Arbeiterklasse Unser Ministerpräsident Zum 65. Geburtstag Otto Grotewohls
20:40	Endrunde der Eishockey-Weltmeisterschaft 1959 Übertragung aus Prag
	Anschließend Die Aktuelle Kamera bringt letzte Nachrichten

Österreich

14:50	Endrunde der Eishockey-Weltmeisterschaft 1959 Übertragung aus Prag
17:00	Für die Jugend von 11 Jahren an Vom Steinwurf zum Erdsatelliten Eine physikalische Plauderei von und mit Dr. Oswaldsen
17:30	Aus unserem Jugendfilmprogramm Wohnungen der Tiere
17:45	Für die Familie Beim Blumendoktor Anton Eipeldauer zeigt Wissenswertes für den Blumenfreund (– 18:15 Uhr)
19:30	Vater ist der Beste
20:00	Zeit im Bild
20:15	Die Welt der Kleinsten groß gesehen Ein Film von Walt Disney aus der Serie "Disneyland"
21:00	Eurovision aus Cannes Grand Prix Eurovision
	Anschließend Zeit im Bild

Schweiz

14:50	Endrunde der Eishockey-Weltmeisterschaft 1959 Übertragung aus Prag
17:30	Kinderstunde 1. Kindernachrichten aus aller Welt 2. Neues vom Tevi. Werner Büchi zeichnet eine lustige Bubengeschichte, heute: Tevi auf dem Pflanzplätz 3. "Mir pflanzed eusi Blüemli sälber" Zusammenstellung und Leitung: Mirel Sutter
20:15	Tagesschau
20:30	Session im Bundeshaus Eine Sendung mit Dr. Ernst Mörgeli
20:35	Seldwyler Post Ein heiterer Fernsehbriefkasten Zusammengestellt und betreut von Peter Wyss
21:00	Eurovision aus Cannes Grand Prix Eurovision 1959 für das europäische Chanson
	Anschließend Programmvorschau / Nachrichten / Wiederholung der Tagesschau

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