So, 12. Oktober 1958

Sa, 11. Oktober 1958   ◀                 1958                ▶   Mo, 13. Oktober 1958

ARD

12:00	Der internationale Frühschoppen Mit sechs Journalisten aus fünf Ländern Gastgeber: Werner Höfer (– 12:50 Uhr / NWRV)
	Anschließend Vorschau auf das Programm der kommenden Woche (NWRV)
14:30	Kinderstunde Fury Die Abenteuer eines Pferdes In der zweiten Folge bringt ein wilder weißer Hengst Fury und auch Joey in Gefahr. Das einzelgängerische Tier dringt in die Hürden der Nachbarfarmen ein, entführt die Stuten und greift die Hengste anderer Herden an. Diese Untaten, die niemand beobachtet, werden Fury angelastet, der immer noch als wild und unbezähmbar gilt. Fury ist tatsächlich über die Hürde seines Corrals gesprungen, aber nur, um den fremden Hengst zu vertreiben. Als Furys Tod beschlossen wird, macht sich der verzweifelte Joey mit seinem Pferd auf, den weißen Hengst zu suchen ... (– 15:00 Uhr / BR)
15:00	Handball-Länderspiel Deutschland–Schweiz Sprecher: Heinz Eil, Bildführung: Ekkehard Böhmer Übertragung aus dem Aue-Stadion in Kassel (– 16:15 Uhr / HR)
16:20	Bon soir, Kathrin! Eine neue Caterina-Valente-Schau mit Erwin Lehn und seinem Südfunk-Tanzorchester, dem Südfunk-Ballett und Gästen von Film, Bühne und Varieté Choreografie: Billy Daniel Hörzu 43/1958 schrieb in ihrer (auch allgemeinen) Kritik: Angesichts der wiederholten Valente-Schau fragte man sich: Hat die Affäre Feitz auf den Süddeutschen Rundfunk übergegriffen? Die folgenden Zahlen sprechen dafür: An den darin gespielten Schlagern war Feltz beteiligt: elfmal als Texter, zehnmal als Verleger, fünfzehnmal als Schallplattenproduzent. das sind 36 Beteiligungen an 27 Schlagern! Es wird noch zu untersuchen sein, welche Verbindungen hier zwischen Köln und Stuttgart gespielt haben. Verantwortlich in Stuttgart war Michael Pfleghar. Die Zusammenstellung der Sendung hatte Erich v. Aro, der Ehemann der Valente. (Ihr Bruder wirkte auch mit.) Wirkt sich das Monopol des Kölner Schnulzen-Produktions- und Verwertungs-Quartetts nun schon in einem solchen Ausmaß auf die anderen Sender aus, dass sie – ob sie wollen oder nicht – zu Handlangern dieses prächtig florierenden, vom Kölner Sender seit etwa zehn Jahren (!) tatkräftig unterstützten Unternehmens werden? Gibt es – so muss man sich angesichts dieser bestürzenden Entwicklung fragen – im Rundfunk schon einen ungekrönten General-Intendanten für das Schnulzengeschäft? Überspielt er bereits die verantwortlichen Intendanten? (Wh. / – 17:30 Uhr / SDR)
18:15	Bericht aus Brüssel Vom Deutschen Fernsehen aus Köln (– 18:45 Uhr)
WDR
19:00	Hier und Heute Der Westen in Bildern, Berichten und Begegnungen (– 19:30 Uhr)
19:30	Wochenspiegel Zusammenfassung der Tagesschauberichte der vergangenen Woche Vom Deutschen Fernsehen aus Hamburg
20:00	Zeichen der Zeit Die Kunden der Traumfabrik Ein Bericht über Kinobesucher und Starverehrer von Dieter Ertel, Kamera: Hartmut Missbach, Interviews: Georg Friedel Kinobegeisterung ist das Thema der dritten Ausgabe. Durch eine Reihe von Interviews mit Kinogängern, sowie durch Besuche bei sogenannten "Starclubs" wird versucht, dem Film-Fanatismus auf den Grund zu kommen Gong 44/1958 schrieb in seiner Kritik: Das gleiche (Anm.: wie über "Herausforderung des Todes", Montag) ließe sich vielleicht auch vom letzten Filmbericht der vorzüglichen Sendereihe "Zeichen der Zeit" sagen, bei dem die Reporter des Süddeutschen Rundfunks Kinobesucher und Mitglieder verschiedener Starclubs interviewten. Eine beängstigende und unbegreifliche Welt, beängstigend deshalb, weil in ihr alle Wertmaßstäbe auf den Kopf gestellt zu sein scheinen, und ein Starlet, ein Sternchen am Filmhimmel, alle anderen Lichter zu überstrahlen scheint. Der Blick auf die Manager dieser Clubs, auf Filmproduzenten und Werbechefs fehlte allerdings. Und vielleicht beurteilt man auch die Antwort einer Gesprächsteilnehmerin, die Beethoven und Elvis Presley bedenkenlos in einen Topf warf, etwas nachsichtiger, wenn man zwei Tage später bei Heinz Maegerleins Fragespiel "Hätten Sie's gewusst?" miterlebte, wie das Fernsehen genauso bedenkenlos Goethe neben den Torschützen Rahn zur Auswahl anbot. Quiz ist die Methode, nicht zusammengehörende Dinge auf einen Nenner zu bringen. Weshalb soll das Fernsehen den Starfans nicht das gleiche Recht zubilligen? Hören & Sehen 45/1958 schrieb in ihrer Kritik: Eine der vergnüglichsten und dabei aufschlussreichsten Sendungen [...]. Wenn man es nicht in Interviews gesehen und gehört hätte, würde man es nicht für möglich halten, mit welcher Naivität manche Kino-Star-Verehrer ihren "Kult" betreiben. Köstlich der junge Koch (Beruf, nicht Name) als Vorsitzender eines M.M.-Klubs, der seinem Star in schlechten Zeiten einen Rückhalt bieten möchte. Selten so jelacht! (SDR)
20:30	Die Beklagte Von Elmer Rice (O: The Winner) mit Sonja Ziemann (Eva Harold), Heinz Drache (Martin Carew), Dieter Borsche (David Browning), Heinz Klevenow (Arnold Mahler), Marlene Riphan (Irma Mahler), Hans Leibelt (Richter Addison), Ruth Hausmeister (Hilde Kranzbeck), Doris Masjos (Miss Dodd), Hans Megens (Stenotypist), Gustl Richter (Dr. Clington Vard), Hans Lohfink (Haggaerty), Szenenbild: Mathias Matthies, Produktion und Regie: John Olden Über Nacht rückt die junge Zigarettenverkäuferin Eva Harold in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses in New York: In ihrem Zimmer stirbt der Millionär Arnold Mahler unter mysteriösen Umständen. Und der Mann, den sie kaum kannte, hat ihr an seinem Todestag sein gesamtes Vermögen vermacht. Mrs. Mahler ficht das Testament an, behauptet, ihr Mann sei in seinen letzten Lebensmonaten nicht mehr richtig bei Verstand gewesen, schwört, Eva Harold habe auf niederträchtige Weise die glückliche Ehe der Mahlers zerstört. In einem Aufsehen erregenden Prozess kämpft Eva um ihr Recht ... Hörzu 44/1958 schrieb in ihrer Kritik: Nicht mehr als gängige Gebrauchsware des Unterhaltungstheaters [...]. Aber die Publikumslieblinge der Leinwand, die man zusammengebracht hatte – Sonja Ziemann, Dieter Borsche, Heinz Drache – machten es zu einer im ganzen hübsch anzuschauenden Sache Hören und Sehen 44/1958 schrieb in ihrer Kritik: [...] Sonja Ziemann konnte allerdings nur optisch gänzlich befriedigen; ihre Dialoge waren von schnippischer Überlegenheit und damenhafter Kälte, die weder zu einer Zigarettenverkäuferin noch einem jungen Mädchen passten. Auch Dieter Borsche, obwohl sympathisch und nobel wie immer, blieb seiner undankbaren Rolle einiges schuldig. Er wurde von Heinz Drache glatt an die Wand gespielt – nicht nur nach Willen des Autors. Heinz Klevenow überzeugte in seinem kurzen Auftritt als herzkranker Millionär. Phantasievolle Kameraeinstellungen und eine zügige Regieführung im D-Zug-Tempo machten den Abend unterhaltsam Gong 44/1958 schrieb in seiner Kritik: Zweimal in einer Woche führte John Olden Regie und zeigte, dass er den psychologischen Reißer genauso sicher in den Griff zu nehmen versteht wie das Feuerwerk eines Lustspiels. "Die Beklagte" wie auch "Unser Herr Vater" waren effektvoll in Szene gesetzt. Über die Wahl des Stoffes kann man freilich in beiden Fällen geteilter Meinung sein. Ineinanderverkettete Dreiecksverhältnisse, die unauffällige Verbiegung von Recht und Moral und die Bagatellisierung außerehelicher Verhältnisse sind Zutaten zum Fernsehprogramm, auf die wir vor allem dann verzichten können, wenn sie nicht als ernstes Problem, sondern nur als peinliche Garnierung angeboten werden (NWRV)

DFF

10:00	Kinderfernsehen für Kinder von 10 Jahren an Eine tolle Reise Kreuz und quer durch das Land der Sputniks
11:00	Kamera auf Sonntagsbummel
13:00	Für die Landwirtschaft Heute: Es geht um unser weißes Gold / Wetterbericht / Bauer Knolle: "Der Krug geht so lange zum Brunnen ..."
14:00	Leichtathletik-Länderkampf CSSR–DDR Direktübertragung vom 2. Tag aus Dresden
18:00	Gold Spielfilm mit Hans Albers und Brigitte Helm
19:25	Abendgrüße des Kinderfernsehens
19:30	Berichte der Woche Beiträge aus der Aktuellen Kamera
19:50	Kurz vor acht Ein Film-Feuilleton
20:00	Diplomaten Komödie von Peter Karvas, deutsch von Frido Bunzl, Personen und ihre Darsteller: Oliver Cox, Botschafter (Werner Hammer), Anthea Cox, dessen Gattin (Karin Seybert), Gloria Cox, beider Tochter (Helga Mauer), John Dennis Turnbull, Erster Botschaftsrat (Karl A. Jacoby), Archibald Thorneycroft, Erster Botschaftssekretär (Wolf Walther), Alex Mc Intyre, Privatsekretär des Botschafters (Ralph Borgwardt), Dr. Shamardal ben Kasin Ibn Umar (Lothar Krumpholz), Bühnenbild: Heinz Weimer, Kostüme: Emma Lodemann, Heinz Weimer, an den Fernsehkameras: Harry Münzhardt, Werner Rosenmann, Lothar Noske, Inszenierung: Peter Fischer Studiogastspiel des Volkstheaters Rostock
21:30	Nelson Ferraz singt Lieder aus seiner brasilianischen Heimat
	Anschließend Letzte Nachrichten der Aktuellen Kamera

Österreich

17:00	Für die Jugend ab 14 Jahren Jugenddiskussion Lohnt es sich zu sparen? Von und mit Dr. Helmut Zilk
17:40	Aus unserem Jugendfilmprogramm Lied aus Lahore Über die alte Kaiserstadt in Pakistan
17:50	Für die Familie Hausfrau sein dagegen sehr (3) Praktische Tipps für den Haushalt Gestaltung: Herbert Hauk (– 18:20 Uhr)
19:30	Zeit im Bild
19:45	Wir sitzen auf dem Pulverfass Hugo-Wiener-Brettl
20:30	Die Beklagte Übernahme vom Deutschen Fernsehen
22:10	Zeit im Bild

Schweiz

10:00	Heilige Messe Übertragung aus der Kirche von Notre Dame in Lausanne
15:00	Handball-Länderspiel Deutschland–Schweiz Direktübertragung aus Kassel
16:15	Expo 1958 Streiflichter aus der Weltausstellung in Brüssel Ein Filmbericht des Belgischen Fernsehens
16:30	Ruppelmonde Beitrag des Französischen Fernsehens zur Eurovisions-Filmserie "Kleinstädte"
16:55	Disneyland
17:45	Tessiner Kalender
18:00	Sport und Totoresultate – 18:05 Uhr
20:15	Tagesschau mit Wochenrückblick
20:30	Spielfilm Ev. "Kings Row"
21:45	Sport vom Wochenende
21:55	Nachrichten und Wiederholung der Tagesschau

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