Mi, 13. August 1958

Di, 12. August 1958   ◀                 1958                 ▶   Do, 14. August 1958

ARD

17:00	Unser Familienprogramm: Für Kinder ab 4 Jahren Der Spatz Pepperl Bilderbuchgeschichte von Karl Heinzt, gezeichnet von Julius Himpel Der freche Großstadtspatz Pepperl ist noch neugieriger als seine Kameraden und setzt sich deshalb eines Tages auf das Dach eines Eisenbahnzuges, um aufs Land hinaus zu fahren. In einem Wald erlebt er allerlei Abenteuer und lernt von den Waldvögeln singen ... (BR)
17:10	Unser Familienprogramm: Für Jugendliche ab 8 Jahren Gösta Nordhaus Mein Flug um den Erdball Heute geht es um das kleine Indermädchen Shanti, ihren großen Bruder Radsch und den treuen Elefanten Poppy Hörzu 35/1958 schrieb in ihrer Kritik: Immer wieder erfreuen die Kindersendungen von Gösta Nordhaus. Seine Art, die kleinen Zuschauer anzusprechen, ihnen väterlich-liebevoll zu begegnen und ihnen dennoch Aufmerksamkeit abzufordern, ist geradezu vorbildlich. Das zeigte erneut die reizende kleine Geschichte um eine indische Familie und ihren Elefanten. Gösta Nordhaus benutzte diese Geschichte für allerlei Belehrung über Land und Leute und vergaß auch die kleine erzieherische Note nicht (BR)
17:40	Unser Familienprogramm Das grüne Zimmer Eine Sendung mit Professor Matern und Wolf von Tuchern Damit der Garten zum "Grünen Zimmer" wird, das ebenso wie die Wohnung die Intimität des Familienlebens wahrt, muss man ihn auf richtige Weise von der Außenwelt abschirmen. Die heutige Sendung gibt verschiedene Anregungen, vor allem zu schützender Bepflanzung und der richtigen Pflege von Hecken und Sträuchern (– 18:00 Uhr / BR)
NDR/RB
19:15	Die Nordschau – 19:45 Uhr
SFB
19:15	Täter unbekannt – 19:45 Uhr
WDR
19:00	Hier und Heute Der Westen in Bildern, Berichten und Begegnungen (– 19:30 Uhr)
HR
19:00	Die Abendschau
19:25	Zwischen halb und acht Borneo-Story (1)
SDR/SWF
19:00	Die Abendschau
19:25	Zwischen halb und acht Borneo-Story (1)
BR
18:45	Die Münchner Abendschau
19:25	Zwischen halb und acht Borneo-Story (1)
20:00	Tagesschau Vom Deutschen Fernsehen aus Hamburg
20:15	Wetterkarte Persönliches Auftreten von Sehbinchen und Sehbastian (NWRV)
20:20	Kennen Sie die Milchstraße? Ein Stück von Karl Wittlinger, bearbeitet von Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller, mit Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller, Szenenbild: Rolf Ilg, Fernsehregie: Michael Pfleghar Mit viel Erfolg spielen die beiden Kabarettisten seit einigen Wochen in der Komödie am Kurfürstendamm dieses Stück von Karl Wittlinger, für das der SDR die dortige Inszenierung im Wesentlichen übernommen hat. Neuss und Müller, die für die Fernsehaufführung ihre Bühnenrollen wiederholten, geben dem Ganzen einen kabarettistischen Pfiff, der die Wirkung wesentlich erhöht. Das Stück des jungen Autors ist ein außergewöhnlicher Erfolg, von zwanzig Bühnen erworben, mehr als eintausendmal aufgeführt. – Der Abteilungsarzt eines Irrenhauses wird zu später Stunde von einem Patienten besucht, der dem Doktor einen merkwürdigen Vorschlag unterbreitet: Man soll zur Unterhaltung der verrückten Patienten und des Pflegepersonals ein Theaterstück aufführen, das er selber verfasst hat und das sein Leben erzählt. Nachdem der Arzt schließlich zugestimmt hat, findet an einem der nächsten Abende die Aufführung statt, wobei Arzt und Patient alle Rollen des Stückes spielen. Erzählt wird die Geschichte eines Heimkehrers, der viele Jahre, nachdem er für Tod erklärt wurde, nach Hause kommt. Die bürokratischen Komplikationen erledigt er auf simple, logische Weise: "Bin ich statistisch tot und biologisch lebendig, so muss ich jemand finden, der biologisch tot und statistisch lebendig ist!" Ein freundlicher Kaschemmenwirt hat Mitleid und verschachert den Heimkehrer als Todesfahrer an ein Rummelplatzunternehmen. Dabei erleidet er eine Gehirnerschütterung und landet in der Nervenheilanstalt ... Hörzu 32/1958: Die Kabarettstars "zweimal Wolfgang" ziehen alle Register ihres routinierten Könnens. Bald regiert der Witz, bald der robuste Jux. Aber bei aller Drastik ist die scharfe Satire zu verspüren, die den Wert des Theaterstücks ausmacht. Im Grunde ist es ein bitteres Heimkehrerschicksal. [In der Nervenheilanstalt] geht es ziemlich kurios zu, und die Unzulänglichkeit unseres zivilisatorischen Daseins tritt deutlich hervor. Der Höhepunkt des Stückes ist die plötzliche Erkenntnis, dass der Irrenhaus-Professor der Verrückteste der Anstalt ist. – Neuss als Arzt und Müller als Patient geben der Komödie berlinerisch kabarettistischen Schwung Hörzu 35/1958 schrieb in ihrer Kritik: Wieder einmal blieb es dem Süddeutschen Rundfunk vorbehalten, die mit Abstand beste Sendung dieser Programmwoche beizusteuern. [...] In der kabarettistischen Bearbeitung der beiden Berliner "Kanonen" Wolfgang Neuß und Wolfgang Müller. Sie veranstalteten eine faszinierende Tragikomödie um ein Heimkehrerschicksal. Ein Einwand sei allerdings gemacht: Die Schlussszene mit dem konfusen Irrenhaus-Professor war entschieden zu breit geraten Gong 35/1958 schrieb in seiner Kritik: Schon vor einigen Jahren brachte das Fernsehens Wittlingers Stück. Damals gab es sich ein wenig surrealistisch und trug den Ernst seines Stoffes – die Geschichte vom totgeglaubten Soldaten, dem man die Rückkehr ins bürgerliche Dasein verwehrt – in ernsthaften Dialogen vor. In der Bearbeitung von Wolfgang Neuß und Wolfgang Müller, die das Spiel auf ein schnodderiges, mit Berliner Witz durchtränktes Zwei-Personen-Stück reduziert, hat das Schicksal des im Irrenhaus gelandeten Heimkehrers nichts an Tiefe verloren. Aber es wird von kabarettistischen Schlaglichtern angeblitzt, es ist von der Wunden heilenden Zeit in die Sphäre des Humors hineingehoben worden. Wie die beiden Berliner Wolfgangs in ihre verschiedenen Rollen hineinschlüpfen, wie sie das Spiel zwischen tieferer Bedeutung und zwerchfellerschütternder Komik hin- und herpendeln ließen, das war große kabarettistische Klasse, oder, um im Berliner Jargon zu bleiben: 1 A Hören & Sehen 36/1958 schrieb in ihrer Kritik: "Kennen Sie die Milchstraße?" Jetzt müssen Sie ja darüber Bescheid wissen, nachdem die beiden kabarettistischen Wolfgangs aus Berlin Karl Wittlingers Theaterstück auf den Bildschirm übertragen haben. Diese zwiespältige Lektion über das, was verrückt, und das, was normal ist, wurde von den beiden Zwerchfell-Akrobaten so markerschütternd komisch interpretiert, dass eigentlich jeder seinen Spaß daran haben musste – der vordergründige und der hintergründige Fernseher (SDR)
21:15	Serenade: Wolfgang Amadeus Mozart Eine kleine Nachtmusik, G-dur, für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass, KV 525 / Marsch D-dur, für zwei Violinen, Viola, Bass, zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Hörner und zwei Trompeten, KV 335 / Serenade in D-dur, Nr. 4, für zwei Violinen, Viola, Bass, zwei Oboen, ein Fagott, zwei Hörner und zwei Trompeten, KV 203 Es spielt das Mozarteum-Orchester "Camerata Academica", Dirigent: Bernhard Paumgartner Übertragung aus der Salzburger Residenz Hören & Sehen 36/1958 schrieb in ihrer Kritik: Die "Serenade" aus Salzburg, erste Eurovisionssendung der Festspiele, war zweifellos am wenigsten geeignet, den Bildschirmgenießern einen richtigen Eindruck zu vermitteln. Zwar war die kammermusikalische Interpretation beispielhaft, aber dafür genügt auch ein Lautsprecher und ein Mikrofon; die schwarzgekleideten Herren und Damen vor den Notenpulten sehen in Salzburg genauso aus wie überall auf der Welt Eine Eurovisionssendung des Österreichischen Fernsehens ORF

DFF

12:00	Testsendungen U.a von 13:30–15:00 Uhr: "Der geheimnisvolle Dolch" (– 16:00 Uhr)
16:00	Kinderfernsehen für Kinder von 3 Jahren an Schaut euch mit uns um Eichhörnchen Putzi erzählt allen Kindern sein Erlebnis mit einer Sonnenblume
16:30	Testsendungen – 19:45 Uhr
19:55	Wetterdienst
20:00	Aktuelle Kamera Berichte aus dem Zeitgeschehen
20:15	Treffpunkt Berlin Mit Karl-Eduard von Schnitzler
21:00	Ein Jahr auf dem Polareis Ein Dokumentarreisebericht

Österreich

17:00	Für die Kinder von 5 Jahren an Kasperls Abenteuer Eine Aufführung der Wiener Urania-Puppenspiele Hans Kraus
17:45	Für die Jugend Aus unserem Jugendfilmprogramm – 18:00 Uhr
20:00	Zeit im Bild
20:20	Abenteuer der Ferne Trotz allem noch Platz für wilde Tiere Ernst Zwilling berichtet über das Tierparadies am Nil und am Kilimandscharo
21:00	Aus dem Filmprogramm Das Genie Leonardo da Vinci
21:15	Serenade Siehe Deutsches Fernsehen
22:10	Zeit im Bild

Schweiz

20:15	Tele-Journal / Wetter
20:30	Tierschutz – ein Gebot der Menschlichkeit
21:00	Briefe aus Salzburg
21:15	Serenade Siehe Deutsches Fernsehen
22:20	Nachrichten / Tele-Journal

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